Von innerer Arbeit, kosmischen Konstellationen und atmosphärische Schwingungen
Viele Bewusstseinslehrer sind der Ansicht, dass Krieg im Großen und Ganzen dadurch entsteht, dass Unfrieden in jedem selbst vorhanden ist. Bei der Überlegung, wie oft wir mit uns selbst innere Konflikte austragen und wie oft dadurch im Leben Konflikte mit unseren Liebsten oder im weiteren Umfeld auftreten, kann man diese Begründung durchaus so sehen.
Ein Anliegen, Krieg zu verstehen
Eine tiefer gehende Begründung für die Ursache von Krieg lieferte der Bewusstseinslehrer und -forscher George Ivanovich Gurdjieff in seinem Werk „Beelzebubs Erzählungen für seinen Enkel“ (oder „All and Everything“).
Eigentlich war Gurdjieffs Hauptanliegen, dass der Mensch zu sich selbst erwacht und sich aus seiner Unbewusstheit und Selbsttäuschung befreit. Er war überzeugt, dass Menschen durch ihre eigenen unbewussten Automatismen sowie durch unbemerkte Manipulationen von Außen zu "Maschinen" werden, solange sie sich dieser unbewussten Anteile nicht gewahr werden. Es ging ihm darum, dass die Menschen ihr wahres Selbst erkennen und daran arbeiten, ihr Bewusstsein weiterzuentwickeln.
Gurdijeffs zweitwichtigstes Anliegen war es, den Krieg und seine unheilvollen Folgen für die Lebensweise der Menschheit zu verstehen. Gurdjieff, der etwa um 1870 geboren wurde, hatte in seinen jungen Jahren den Krieg persönlich erlebt, was in ihm den starken Wunsch erweckte, die wahren Gründe für Krieg zu erforschen.
In seinem Buch „Gurdjieff entschlüsselt“ versuchte der Mathematiker und Gurdijeff-Schüler John G. Bennett die Gedanken seines Lehrers aus den doch recht verschlüsselten „Beelzebub Erzählungen“ verständlich zu erläutern:
History Repeating - Wiederkehrende Kriege als Hinderungsgrund der menschlichen Bewusstseinsentwicklung
Gurdjieff fiel bei seinen Überlegungen auf, dass Krieg und Revolution immer und immer wieder im Verlauf der Geschichte vorkamen. Er begann zu überlegen, ob es sein kann, dass diese periodischen Vernichtungsprozesse die gesamte Menschheit daran hinderten, sich in ihrem Bewusstsein weiterzuentwickeln. Er kam letztendlich zu dem Schluss, dass die wiederkehrenden Kriege die Menschheit tatsächlich davon abhielten, ein tieferes Verständnis der wahren Bedeutung des Lebens und des Menschseins zu entwickeln und auf die nächste Bewusstseinsstufe zu gelangen.
Der Einfluss planetarischer Spannungen auf Krieg und Frieden
Gurdjieff empfand Krieg sowohl als unnötig als auch als unnatürlich, auch wenn er glaubte, dass Leben und der Tod an sich einem kosmischen Zweck dienen könnten. Er war durch seine jahrelangen Forschungen alter Traditionen und Weisheitslehren zu der Überzeugung gelangt, dass im Kosmos eine bestimmte Energie gebraucht werden würde, um Erde und Mond im Gleichgewicht zu halten, und dass dieses kosmische Gleichgewicht eher durch bewusstes Arbeiten der Menschen an sich selbst als durch vorzeitigen und gewaltsamen Tod durch Kriege entstehen würde.
In einem Gespräch zwischen Gurdjieff und seinem Schüler P.D. Ouspensky, das in Ouspenskys Buch „Auf der Suche nach dem Wunderbaren“ beschrieben wird, spricht Gurdjieff folgendermaßen über den Krieg:
„Was ist denn Krieg überhaupt? Er ist das Ergebnis planetarischer Einflüsse. Irgendwo da oben haben sich zwei oder drei Planeten zu sehr einander genähert. Daraus entsteht Spannung. Für die Planeten selbst dauert es vielleicht nur ein oder zwei Sekunden, aber hier auf der Erde beginnen die Menschen, einander abzuschießen. Dies vielleicht mehrere Jahre lang. Dabei scheint es ihnen, als ob sie einander hassten oder dass sie einander für ein erhabenes Ziel abschlachten. Oder dass sie jemanden oder etwas verteidigen müssen und dass dies eine edle Tat sei. Sie verstehen nicht, in welchem Ausmaß sie bloße Figuren in einem Spiel sind.“
Sonnenflecken, Sonneneruptionen, die Schumann-Resonanz und das seelische Wohlbefinden
Diesen Spannungszustand, den Gurdjieff zwischen Mond und Erde beschreibt, verglich sein Schüler, der Mathematiker John G. Bennett mit der atmosphärischen Spannung, die beispielsweise von Sonnenflecken verursacht wird. Bereits in den 1970er Jahren gab es laut Bennett Beweismaterial dafür, dass Sonnenflecken eine Wirkung auf die Menschenseele und das menschliche Bewusstsein haben und dass die wechselnde Intensität kosmischer Strahlung einen psychologischen Effekt auf die Menschen hat.
Kosmische Erklärungen als Grundlage für unser seelisches Wohlbefinden (oder Unwohlbefinden) liefern uns auch heute weitere sachkundige Naturwissenschaftler und Bewusstseinslehrer. Aus naturwissenschaftlicher Sicht berichten der Biophysiker Dieter Broers und der Geophysiker Stefan Burns regelmäßig auf ihren YouTube Kanälen über die Auswirkungen von Sonneneruptionen und der Schumann-Resonanz auf unser seelisches und körperliches Wohlbefinden. Aus spiritueller Sicht berichtet neben zahlreichen Astrologoinnen die Bewusstseinslehrerin Sonja Ariel von Staden auf ihrem Youtube Kanal darüber.
Forschungen liefern neue Erkenntnisse zu kosmischen Einflüssen auf das seelische Wohlbefinden
Dieter Broers veröffentlicht auf seiner Website zahlreiche wissenschaftliche Forschungen über die Zusammenhängen zwischen kosmischen Frequenzen und der Psyche, wie beispielsweise das folgende Forschungsergebnis des Hirnforschers Prof. Michael Persinger:
Prof. Persinger war davon überzeugt, dass der Anstieg der Erdbevölkerung zu einer Zunahme der Energie innerhalb unserer Magnetosphäre führt und daß dieser Prozess auf einen Punkt hinausläuft, an dem das kollektive Bewusstsein – beim Erreichen des entsprechenden Schwellenwertes – auf Basis der physikalischen Veränderungen, die durch die Veränderungen im Erdmagnetfeld im menschlichen Gehirn ausgelöst werden, in eine höhere Entwicklungsstufe übergehen wird.
„Wie langjährige interdisziplinäre Weltraumwetterstudien, die von der Nationalen Akademie der Wissenschaften von Aserbaidschan durchgeführt wurden, eindeutig nachweisen, können „schwache und moderate geomagnetische Stürme keine signifikanten Veränderungen in der bioelektrischen Aktivität des Gehirns verursachen und nur einen stimulierenden Einfluss ausüben“…. Andererseits können schwere Störungen des Erdmagnetfeldes einen negativen Einfluss auf die Funktionalität des Gehirns haben und „eine negative emotionale Grundstimmung in einem Individuum verstärken“.
Aus dem Forschungsbericht geht eindeutig hervor, dass geomagnetische Störungen hauptsächlich die emotionalen und vegetative Prozesse von Menschen beeinflussen.
John G. Bennett, der als Mathematiker selbst zahlreiche naturwissenschaftliche Forschungen betrieb, erweiterte Gurdjieffs Aspekt von atmosphärischen Ursachen, um zu betonen, dass dieses Phänomen keine übernatürliche oder mysteriöse Ursache hat, sondern naturwissenschaftlich erklärt werden kann. Er nannte die Ostwinde in England und den Scirocco im Mittelmeerraum als Beispiele für Phänomene, die eine unverkennbare Wirkung auf die Nerven der Menschen haben.
Wenn der Ostwind weht, fühlen sich die meisten Menschen gereizt und nichts scheint richtig zu gehen. Bennett erforschte mit einer Gruppe von Menschen, ob dieses Phänomen tatsächlich so sei oder eine bloße Einbildung. Nahezu alle Teilnehmenden bestätigten, dass sie tatsächlich einen Zustand der Reizbarkeit in sich beobachten konnten, wenn der Ostwind wehte.
Warum innere und äußere Kriege entstehen und die menschliche Bewusstseinsentwicklung blockieren
Nun, was sagen diese Naturwissenschaftler und Bewusstseinsforscher hinsichtlich dessen, was wir angesichts all dieser Erkenntnisse zur kosmischen Beeinflussung unserer inneren und äußeren Konflikte tun können? Was wir gegen den Krieg tun können - sei es der Unfrieden in uns selbst, der Streit im eigenen Umfeld oder der Krieg in der Welt?
Gurdjieff zur Schaffung von Bewusstseinsentwicklung und Frieden
Gurdjieff war überzeugt, dass Menschen, die erkennen, wie wichtig innere Arbeit und Bewusstseinsentwicklung sind, gerade in Zeiten negativer Spannungen die Kraft finden werden, sich zu beobachten und weiterzuentwickeln. Jene, die dies nicht verstehen, übertragen ihre Unzufriedenheit nach außen und werden anderen Menschen gegenüber ärgerlich und feindselig. Sie werden argwöhnisch und eifersüchtig und öffnen sich jedem negativen Einfluss. Sie werden hilflose Opfer bei Massenpsychosen; Furcht und Hass dringen in ihr Denken und Fühlen ein und verzerren es.
"Dieselben Menschen, die sich vor ein paar Jahren nicht vorstellen konnten, Krieg zu führen, sind nunmehr in die Zerstörung von Menschenleben verwickelt".
G.I. Gurdijeff, Bewusstseinsforscher & -lehrer, 19./20. JH
Gurdjieff bezeichnete den Krieg als die größte Schande des Menschendaseins, als ein Greuel, wie es sonst im Weltall nie da gewesen ist. Als einzig wahre Möglichkeit ein normales Dasein ohne Krieg auf diesem Planeten zu erlangen, müssten seiner Ansicht nach alle nationalen und klassenbedingten Unterschiede beiseite gelegt werden. Er machte klar, dass die Beziehungen zwischen den Menschen alleine von ihren Seins-Eigenschaften bestimmt werden müssten und nicht durch Zufälle der Geburt.
Innere Widersprüche und äußere Konflikte: Gurdjieffs Herausforderung für die Menschheit
Gurdjieffs Idealvorstellung aus dem letzten Jahrhundert bleibt auch heute schwer umsetzbar. Noch immer herrscht zu viel Unbewusstheit über die Zusammenhänge zwischen äußeren Triggern, inneren Konflikten und Selbsttäuschung. Gurdjieff bezeichnete Selbsttäuschungen über die inneren Konflikte als „Puffer“, die heute in psychologischen Konzepten wie kognitiver Dissonanz oder implizitem Bias behandelt werden.
Vielleicht ist es möglich Fortschritte zu machen, wenn wir beginnen, unserer eigenen inneren Widersprüche gewahr zu werden. Indem wir versuchen, uns selbst besser zu beobachten, um unsere verschiedenen und teils widersprüchlichen Antreiber, Meinungen und inneren Anteile wahrzunehmen und zu verstehen.
Möglicherweise lässt es sich so erklären, dass unterschiedliche Meinungen, Weltanschauungen und Überzeugungen anderer Menschen lediglich Spiegel unserer eigenen inneren Dissonanzen sind. Vielleicht könnten wir einen weiteren Schritt in unserer menschlichen Bewusstseinsentwicklung machen, wenn wir dies so annehmen würden und unsere eigenen Widersprüche sowie die Gegensätze im Außen als Ergänzung oder Möglichkeit anstatt als Bedrohung oder Einschränkung annehmen könnten.
Ein solcher Bewusstseinswandel würde wohl nur gelingen, wenn alle Menschen die von Gurdjieff geforderte Arbeit an sich selbst ernsthaft verfolgen. Diese innere Arbeit könnte dazu führen, dass wir offener für uns selbst und für die „Puffer“ der anderen werden.
Gurdjieff bezeichnete diese Art der Bewusstseinsarbeit in seinen Beelzebub Erzählungen als „Seins-Partkdolg-Pflicht“. Sie beinhaltet, zu sich selbst zu erwachen, innere Widersprüche zu erkennen und zu akzeptieren, und zu lernen, diese Widersprüche nicht unser automatisches Handeln und Fühlen bestimmen zu lassen.
Dieter Broers Wege zur Entwicklung des menschlichen Bewusstseins und dem Erlangen von Frieden
Auch Dieter Broers spricht in seinen Beiträgen davon, wie wir es als selbstermächtigte Menschen selbst in der Hand haben, zum Weltfrieden beizutragen. Er geht zudem davon aus, dass die aktuellen Sonneneruptionen und Änderungen in der Schumann-Frequenz kosmisch orchestriert sein könnten und die dadurch erzeugten Schwingungen der Menschheit dabei helfen können, sich selbst zu erkennen und weitere Schritte in der eigenen Bewusstseinsentwicklung zu machen.
Die kosmischen Schwingungen können zwar seiner Meinung nach auch dazu führen, zunächst mit Schattenthemen konfrontiert zu werden, doch hat jeder Mensch, der an seiner Bewusstseinsentwicklung arbeitet, die innere Stärke und Macht, diese zu Schattenthemen zu durchlaufen und gestärkt auf die nächste Stufe der Bewusstseinsentwicklung zu gelangen. Dies entspricht Gurdjieffs Ansicht, dass auch in Zeiten atmosphärischer Spannung der bewusste Mensch die Kraft findet, sich selbst zu beobachten und weiterzuentwickeln.
Dieter Broers geht aufgrund seiner Forschungen und Erkenntnisse davon aus, dass unsere individuellen Gedanken und Gefühle durch Magnetfelder das kollektive Bewusstsein beeinflussen. Auf diese Weise können wir mit einer bewussten inneren Haltung zu mehr Frieden in der Welt beitragen.
Jeder Mensch interagiert durch seine körpereigenen Felder auch mit den erdmagnetischen Feldern – die primär vom Gehirn und Herz ausgehen. Nachweislich kreieren wir alle kollektiv eine Art planetarisches und kollektives Bewusstsein. Ungeachtet ob wir davon wissen oder nicht, unsere Gedanken und Gefühle generieren messbare Magnetfelder, welche unmittelbar in das Erdmagnetfeld eingespeist werden. Das HeartMath Institute geht davon aus, dass dieses globale Kollektiv das planetarische Bewusstseinsfeld nachhaltig bestimmt. Diese Aussage deckt sich mit meinen langjährigen Forschungen im Bereich der „Wechselwirkungen zwischen elektromagnetischen Feldern und biologischen Systemen“ (Lebewesen).
Dieter Broers, Biophysiker
Insgesamt verdeutlichen all diese Einsichten dieser tiefgründigen Forscher und Denker, dass Frieden auf globaler Ebene tatsächlich durch individuellen inneren Frieden und Bewusstseinsarbeit erreicht werden kann. Kosmische Schwingungen oder Spannungen können uns dabei helfen, aber auch unser Vorhaben erschweren. Doch liegt es letztendlich an jedem Einzelnen, zu erkennen, dass wir die innere Macht haben, bewusster zu werden, den Weg der Selbsterkenntnis und inneren Harmonisierung zu gehen, um damit einen Beitrag zum Weltfrieden zu leisten.
BUCHEMPFEHLUNGEN, WEITERFÜHRENDE LITERATUR UND QUELLEN AUS DIESEM ARTIKEL
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